dass lebenslanges Lernen ein wichtiger Baustein für ein glückliches und erfülltes Leben ist, ist kein Geheimnis. Es befähigt Menschen, sich in einer immer komplexeren Welt nicht nur zurechtzufinden, sondern diese aktiv mitzugestalten. Lernen ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe, dabei ist es erst einmal unerheblich, ob man sich Fähigkeiten und Kenntnisse für das Berufsleben oder aus reiner Neugier und aus Interesse an einem Thema aneignet – Hauptsache, man lernt!
Im IU Lernreport 2024 suchen wir Antworten auf die Fragen nach dem Wie, dem Was und dem Warum des Lernens. Wir wollen wissen, wie Deutschland lernt, welche Trends es beim Lernen gibt und was die Menschen zum Lernen motiviert. Die Ergebnisse zeigen, dass den Menschen besonders ihre persönliche Weiterentwicklung und -bildung wichtig ist und sie sich Praxisnähe sowie Nachhaltigkeit beim Lernen wünschen. Sehr erfreulich ist zudem, dass für die große Mehrheit der Befragten lebenslanges Lernen sehr oder eher wichtig ist.
Als Hochschule ist das für uns Bestätigung und Auftrag zugleich: Wir werden weiterhin daran arbeiten, so vielen Menschen wie möglich Zugang zu Bildung zu ermöglichen, und wir sehen, dass der Wunsch und der Wille zum Lernen bei der großen Mehrheit vorhanden ist. Dabei gilt es, den Lernenden die für sie passenden Strategien und Tools anzubieten – von ganz klassisch bis hin zu personalisierten, KI-gesteuerten Lernbegleitern. Besonders die Generation Y nutzt heute ganz selbstverständlich digitale Medien beim Lernen und über die Hälfte der Befragten sehen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Bildung sehr oder eher positiv.
Am Anfang allen Lernens – ob nun mit klassischen oder modernen Methoden – steht aber immer noch die Neugier, und selbst Albert Einstein sagte über sich: „Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“
In diesem Sinne, bleiben wir neugierig!
Ihr Holger Sommerfeldt
Prof. Dr. Holger Sommerfeldt
Rektor der IU Internationalen Hochschule
Executive Summary
Viele Menschen denken beim Begriff „Lernen“ erst einmal an „Schule“, dabei endet das Lernen nicht mit dem Schulabschluss. Im Gegenteil: Lernen gehört zum Leben. Das zeigen auch die Ergebnisse der repräsentativen IU Studie: 72,1 Prozent der Menschen in Deutschland lernen aktuell – und zwar vor allem aus Neugier bzw. Interesse an Neuem. Und für fast 9 von 10 ist lebenslanges Lernen sehr oder eher wichtig (Motivation zum Lernen).
Die wichtigsten Lernziele sind für die Menschen in Deutschland, sich persönlich zu entwickeln und weiterzubilden, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken und Fachwissen in einem speziellen Bereich zu vertiefen. Dementsprechend misst sich Lernerfolg für die Befragten vor allem daran, ob sie das Gelernte in der Praxis anwenden können, den Lernstoff verstanden haben und sich auch langfristig daran erinnern können.
Die gute Botschaft: Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland fällt Lernen allgemein sehr oder eher leicht – und rund 8 von 10 berichten von sehr oder eher positiven Lernerfahrungen.
Lernstrategien sind für Menschen hilfreich. Das gilt vor allem für Techniken wie Gelerntes wiederholen, aktives Lernen (z. B. mithilfe von Zusammenfassungen), regelmäßige Selbstreflexion und multisensorisches Lernen (Hören, Schreiben, Lesen). Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland kann sich 1 bis 2 Stunden aufs Lernen konzentrieren.
Die häufigsten Gegner der Konzentration sind Müdigkeit, das Smartphone und private Sorgen und Verpflichtungen. Für die Generation Z (Menschen bis 25 Jahre) sind das Smartphone und Social Media die größten Konzentrationskiller. Gleichzeitig nutzen jüngere Menschen, vor allem die Generation Y (26 bis 40 Jahre), häufiger digitale und interaktive Lerntools als die Generation X und die Babyboomer.
Insgesamt sind die Menschen in Deutschland innovativen Tools wie KI-Technologien und Lern-Apps gegenüber überwiegend aufgeschlossen: Mehr als die Hälfte finden den Einsatz von KI-Tools in der Bildung sehr oder eher positiv.
Key Facts
Aufgrund von Rundung können marginale Abweichungen in den Messergebnissen auftreten.
Inhalt der Studie
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