Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Ulrike Lichtinger lehrt und forscht an der IU Internationalen Hochschule zu Sozialwissenschaften und ist Expertin für Positive Bildung. Die Expertin definiert für uns, was „Lernstrategie“ bedeutet, welche Kategorien es gibt und nennt konkrete Beispiele.
Nach Pintrich (1998)* werden Lernstrategien als Verhaltensweisen verstanden, die situationsadäquat eingesetzt und auf das jeweilige Lernumfeld und die Lernaufgabe abgestimmt werden, um in der Lernzeit möglichst viele Informationen aufzunehmen und längerfristig zu behalten.
Boekaerts’ (1999) Drei-Schichten-Modell** unterscheidet im Wesentlichen drei Kategorien von Lernstrategien:
Welche Lernstrategien gibt es? Die Antwort: sehr viele und sehr vielfältige. Die Kategorien von Lernstrategien (siehe oben) zeigen bereits, wie groß die Auswahl an Lernstrategien ist. Ihr Einsatz und ihr Erfolg variieren je nach Lerntyp und Persönlichkeit.
Konkrete Beispiele für Lernstrategien:
*Pintrich, P. R. (2003). A motivational science perspective on the role of student motivation in learning and teaching contexts. Journal of educational Psychology, 95(4), 667.
**Boekaerts, M. (1999). Self-regulated learning: Where we are today. International Journal of Educational Research, 31(6), 445 – 457. https://doi.org/10.1016/S0883-0355(99)00014-2
Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Ulrike Lichtinger
Professorin für Sozialwissenschaften an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Positive Bildung
Diese Lernstrategien-Übersicht zeigt, als wie hilfreich ausgewählte Lernstrategien von den Befragten bewertet werden (IU Lernreport 2024).
Frage: Als wie hilfreich schätzen Sie die folgenden Vorgehensweisen für Sie persönlich ein, um effizient zu lernen?
Nur Antworten „sehr hilfreich“ und „eher hilfreich“ auf 5er-Skala
Fokusthema
Lernen braucht Konzentration. Doch dem Fokus aufs Lernen steht im Alltag einiges im Weg. Vor allem die Physiologie des Menschen macht Konzentration oft zu einem kurzen Vergnügen: 66,3 Prozent der Menschen in Deutschland können bis zu 2 Stunden am Stück konzentriert und effektiv lernen. 18,5 Prozent geben an, 3 oder mehr Stunden konzentriert bleiben zu können.
Frage: Wie lange können Sie in der Regel konzentriert und effektiv lernen, bevor Sie das Gefühl haben, dass Ihre Aufmerksamkeit nachlässt?
Hinzu kommt die Sache mit den Ablenkungen. Müdigkeit, Smartphone und private Sorgen und Verpflichtungen sind die Top-3-Konzentrationskiller beim Lernen – mit großen Unterschieden im Generationenvergleich:
Die Generationen Z und Y (bis 40 Jahre) nennen am häufigsten das Smartphone als einen Störfaktor beim Lernen, die Generation Z (bis 25 Jahre) wird außerdem von Social Media abgelenkt. Für die Generation X und die Babyboomer (41 bis 65 Jahre) ist Müdigkeit das häufigste Problem.
Einer von 10 Menschen in Deutschland sagt, dass er oder sie beim Lernen nicht abgelenkt wird. Auch hier ist das Altersgefälle groß: Die Generationen Z und Y (bis 40 Jahre) lassen sich deutlich häufiger ablenken als die Generation X und die Babyboomer (41 bis 65 Jahre).
Frage: Werden Sie beim Lernen abgelenkt? Ja, durch ...
Auszug aus Nennungen
Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Ulrike Lichtinger
Professorin für Sozialwissenschaften an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Positive Bildung
Lernmedien liefern den Inhalt zum Lernen, während Lerntools den Lernprozess unterstützen und strukturieren. Mittlerweile gibt es viele Varianten (Lern-Apps, Webinare), die beides interaktiv kombinieren. Doch welche Medien und Tools nutzen die Menschen in Deutschland wirklich zum Lernen?
Der IU Lernreport 2024 klärt auf: Menschen setzen am häufigsten auf gedruckte Lernmaterialien wie Bücher und Skripte. Fast genauso beliebt sind Videos mit Lerninhalten oder Erklärungen. Interessant: Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland nutzen nach wie vor selbst erstellte Dokumente zum Lernen, also zum Beispiel Zusammenfassungen und Karteikarten, um den Lernstoff zu verinnerlichen. Diese Top 3 sind in allen Generationen gleich, von Jung bis Alt.
Frage: Welche der folgenden Medien oder Tools nutzen Sie beim Lernen?
Auszug aus Nennungen
Wie die Zahlen oben zeigen: Auch die Generationen Z und Y (bis 40 Jahre) lernen mit gedruckten Materialien sowie selbst erstellten Lerndokumenten. Zugleich setzen sie häufiger auf interaktive und digitale Lerntools. Am häufigsten werden diese von der Generation Y (26 bis 40 Jahre) genutzt, gefolgt von der Generation Z (bis 25 Jahre).
Interaktives Lernen mit digitalen Methoden wie z. B. Lern-Apps, Künstliche Intelligenz
Frage: Wie häufig wenden Sie die folgenden Lernstrategien an?
Auszug aus abgefragten Lernstrategien
Interaktives Lernen mit digitalen Methoden wie z. B. Lern-Apps, Künstlicher Intelligenz
Frage: Wie häufig wenden Sie die folgende Lernstrategien an?
Auszug aus abgefragten Lernstrategien
Lernen mithilfe von Medien wie z. B. Videos, Podcasts, Hörbücher, Aufzeichnungen
Frage: Wie häufig wenden Sie die folgenden Lernstrategien an?
Auszug aus abgefragten Lernstrategien
Lernen mit Hilfe von Medien wie z. B. Videos, Podcasts, Hörbücher, Auszeichnungen
Frage: Wie häufig wenden Sie die folgende Lernstrategien an?
Auszug aus abgefragten Lernstrategien
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Entwickelt sich beim Lernen – genau wie in anderen Lebensbereichen – mit dem Alter eine gewisse Routine? Die Aussagen der Befragten deuten darauf hin: Insbesondere jüngere Menschen haben oder hatten schon einmal das Gefühl, dass ihnen eine geeignete Methode zum Lernen fehlt oder fehlte. Das sagen fast 7 von 10 Befragten der Generation Z (bis 25 Jahre). Bei den Babyboomern (56 bis 65 Jahre) sind es nur knapp mehr als 4 von 10 Befragten.
Frage: Haben / Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass Ihnen eine geeignete Vorgehensweise zum Lernen fehlt / gefehlt hat, um erfolgreich bzw. effizient zu lernen?
Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Kristina Schaaff
Professorin für Digitale Transformation mit Schwerpunkt KI an der IU Internationalen Hochschule