IU Magazin - Rund ums Studium Zwischen Theorie und Praxis: Der Bachelor Professional erklärt

Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor of Engineering: Du hast sicher schon von diesen verschiedenen Bachelor-Graden gehört. Aber was ist eigentlich dieser neue „Bachelor Professional”? Genau mit dieser Frage beschäftigen wir uns in diesem Artikel – und hoffen, wir können Dich bei der Wahl Deines Karriereweges etwas unterstützen! 

Der Bachelor Professional ist ein Titel, der erst vor kurzem eingeführt wurde: Es ist eine neue Bezeichnung für alle höheren Berufsabschlüsse auf dem gleichen Qualifiaktionsniveau wie Bachelorabschlüsse an Hochschulen. Das betrifft z.B. Industriemeister:innen, Fachwirt:innen oder Fachkaufleute. Damit sollen praktische Berufe wieder interessanter für potenzielle Auszubildende werden – und die Anerkennung bekommen, die sie verdienen!  Leider entscheiden sich immer weniger Schulabgänger für Handwerk oder Industrie, obwohl hier spannende und lukrative Karrierechancen warten. 

Somit ist das konkrete Ziel des Bachelor Professional, dem aktuellen Ungleichgewicht entgegenzuwirken — als beruflicher Abschluss, der mit seinen akademischen Geschwistern gleichgestellt ist.  

Der Unterschied ist ganz eindeutig: Hierbei handelt es sich nicht um einen Hochschulabschluss, sondern um eine praxisorientierte Berufsausbildung. So lernst Du für den Bachelor Professional ein Handwerk oder einen Industriezweig von der Pike auf kennen und schulst Deine praktischen Fähigkeiten – um dann als Meister:in mit höchstem Wissenstand in Deiner Sparte zu arbeiten.  

An der Fachhochschule oder Universität dagegen lernst Du meist mit einem größeren Theorieanteil und mit einem höheren Fokus auf Wissenschaft: Unterschieden wird zwischen verschiedenen Fachbereichen wie den „Arts“, den MINT-Studiengängen also den „Sciences“ oder auch „Engineering“-Fächern, die den Bachelorformen unterschiedliche Namen geben.  

Das Wichtigste bei all diesen Unterschieden: Alles ist am Ende gleichwertig.  

Die Bezeichnung Bachelor Professional ist natürlich gesetzlich geschützt – das heißt, nicht jede:r darf sich einfach so nennen. Damit Du den Titel für Dich beanspruchen kannst, musst Du eine Meisterprüfung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) ablegen. Das berechtigt Dich, den Titel „Bachelor Professional” zu nutzen. Übrigens: Seit Beginn des Jahres 2020 wird jedem:r Meisterabsolventen:in auch gleichzeitig der Bachelor Professional ins Zeugnis eingetragen. Auch wenn Du vorher einen Meisterabschluss gemacht hast, kannst Du den Bachelor Professional rückwirkend beanspruchen. Ob und wie Handwerks- und Industriemeister den Titel nutzen, ist ihnen selbst überlassen. 

Die Entscheidung zwischen einem klassischen Bachelor-Abschluss und dem Bachelor Professional hängt ganz von Deinen persönlichen Zielen und Vorlieben ab. Wenn Du eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung anstrebst und Dich für Forschung und Theorie begeisterst, könnte ein traditioneller Bachelor-Studiengang besser zu Dir passen. Wenn Du jedoch Wert auf eine praxisnahe und berufsorientierte Ausbildung legst, könnte der Bachelor Professional zu Dir passen.  

Ein Bachelor Professional ist Deine Eintrittskarte in die Karrierezukunft: Besonders dann, wenn Du am liebsten praktisch-orientiert und mit beiden Beinen in der Arbeitswelt lernst. Falls Du Dir noch nicht ganz sicher bist, was Du studieren sollst und ob eher eine Ausbildung oder ein Studium in Frage kommt, kannst Du Dich auch nochmal durch unsere Bachelor- und Masterstudiengänge klicken. Vielleicht ist die richtige Inspiration dabei.