Die richtige Strategie für Deinen BAföG-Antrag

Erst einmal grundsätzlich die wichtigste Info: BAföG Anträge sind etwas ganz Individuelles und sie können sehr verschieden aussehen. Je nachdem, wie Deine eigene Situation, aber auch die Deiner Eltern, aussieht und in welchem Stadium Deines Studiums Du Dich gerade befindest, kann der Antrag sich unterschiedlich gestalten.  

Außerdem gibt Dir dieser Beitrag (und übrigens auch viele anderen dort draußen) nur ein paar grobe Richtlinien mit. Nimm Dir also unbedingt die Zeit, Dich genau mit Deiner individuellen Situation auseinanderzusetzen. Und jetzt, da wir das geklärt haben: Lass uns tiefer in einige häufige Fragen und Themenbereiche zum BAföG-Antrag einsteigen!  

Die Fristen sind klar definiert – wenn Du zum ersten Mal Förderung beziehst, solltest Du Deinen Antrag spätestens in dem Monat, in dem Du Deine Förderung bekommen möchtest, abschicken. Beachte dabei allerdings: Je später Du den Antrag losschickst, desto später kommt in der Regel die Bewilligung und damit auch das Geld auf Dein Konto. Gerade wenn Deine Finanzierung hauptsächlich von BAföG abhängt, solltest Du die entsprechenden Dokumente deutlich früher zur Post bringen. 

Du beantragst Weiterförderung? Dann solltest Du Deinen Antrag spätestens zwei Monate vor Beginn des Semesters einreichen. Auch hier gilt: Die Bearbeitungszeit kann variieren und bis zu mehreren Monaten betragen. Es gilt also generell die Faustregel: Je früher, desto besser. Besonders einfach kannst Du den BAföG-Antrag übrigens online stellen – das geht direkt über die offizielle Webseite.  

„Geduld ist der Schlüssel zum Glück", heißt es oft, und das trifft besonders auf den BAföG-Antrag zu. Die BAföG-Antrag Bearbeitungszeit hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Arbeitsaufkommen des Amtes und der Vollständigkeit Deiner Unterlagen. Im Schnitt solltest Du mit einer Bearbeitungszeit von sechs bis acht Wochen rechnen. In Stoßzeiten, beispielsweise zu Semesterbeginn, kann es auch länger dauern.  

Man kann einfach nicht immer alles in einen Topf werfen – und manchmal reichen die regulären Förderungszeiträume nicht aus oder Deine persönlichen Umstände erfordern besondere Überlegungen. Hier sind einige Optionen, die Du hast, falls Deine Situation ein Spezialfall ist: 

BAföG auf Vorausleistung: Es kann vorkommen, dass Eltern nicht ausreichend Unterhalt leisten können/wollen oder keine Auskunft über ihr Einkommen geben. Damit Deine Ausbildung nicht durch fehlende Finanzmittel gefährdet wird gibt es den Sonderfall des Vorausleistungsverfahrens, bei dem Dir der Förderbetrag erst mal vorgeschossen wird.  

Elternunabhängiges BAföG: Für Studierende, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie beispielsweise ein gewisses Alter oder eine vorherige Berufstätigkeit mit entsprechender Bezahlung, ist es möglich auch elternunabhängig BAföG zu beantragen und zu beziehen.  

Verlängerung Deines BAföGs: Wenn Du gute Gründe vorweisen kannst, warum Dein Studium länger dauert, ist eine Verlängerung der Förderung möglich. Dabei musst Du jedes Jahr einen Folgeantrag stellen und diesen begründen.  

Übrigens: Du kannst Deinen BAföG-Antrag auch zurückziehen. Das ist z.B. dann nützlich, wenn Du Dich doch erst einmal für einen anderen nächsten Karriereschritt entscheidest, bevor Du in ein Studium startest. Indem Du den BAföG-Antrag zurückziehst, kannst Du verhindern, dass Zahlungen geleistet werden, die Du anschließend zurückzahlen musst.   

Dein Bachelor-Studium neigt sich dem Ende und Du planst einen Master? Glückwunsch! Auch für das Masterstudium kannst Du BAföG beantragen. Wichtig ist hierbei, dass der Master als konsekutiv gilt und Du den Antrag fristgerecht stellst. Hier gilt wie beim Bachelor eine bestimmte Regelstudienzeit, für die Du im Normalfall gefördert bist. Darüber hinaus können Sonderregelungen greifen.  

Formblätter über Formblätter – das Ausfüllen des BAföG-Antrags kann mitunter kompliziert sein. Sich dabei Hilfe zu holen ist ein kluger Schritt. In der Regel gibt es an Hochschulen die Möglichkeit, sich bei der entsprechenden Studienberatung ganz persönlich unterstützen zu lassen.  

Der BAföG-Antrag ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Studiums für viele und sollte mit Sorgfalt behandelt werden. Mit der richtigen Vorbereitung und rechtzeitigem Handeln ist er jedoch eine Hürde, die sich lohnt, zu nehmen. Die IU wünscht Dir viel Erfolg und steht Dir beratend zur Seite.