Wenn ein Zitat zum Erfolgshebel wird: Warum muss ich richtig zitieren? Wie gehe ich klug und effizient vor und was macht meine Arbeit einzigartig? Wir haben die Antworten. Auf (fast) alles.
Artikel | Lesezeit: 8 Min. | 13. Jun 2023, verfasst von Kristin
Das richtige Zitieren ist eine grundlegende Fähigkeit, die Studierende und Wissenschaftler:innen beherrschen sollten. Wenn Du in einer Hausarbeit, Bachelorarbeit oder im Rahmen eines Forschungsprojekts auf wissenschaftliche Texte zurückgreifst, kommt es auf die richtige Zitierweise an. Dabei geht es nicht nur darum, Urheberrechte zu respektieren oder Plagiate zu vermeiden – es geht um die Glaubwürdigkeit und Integrität Deiner Arbeit. Um richtig zitieren zu können, gibt Dir der folgende Artikel praktische Tipps und hilft Dir dabei, Deine wissenschaftliche Arbeit zu Deinem Erfolg zu machen.
Gute Gründe für: Richtig zitieren
Anerkennung der Arbeit anderer: Das Zitieren gibt anderen Forschenden die verdiente Anerkennung für ihre Arbeit. Indem Du auf ihre Erkenntnisse Bezug nimmst, unterstützt Du die Forschung und förderst den wissenschaftlichen Diskurs.
Stärkung der eigenen Argumente: In wissenschaftlichen Texten ist es wichtig, Deine Aussagen und Argumente mit nachvollziehbaren Belegen zu stützen. Das Zitieren von Quellen zeigt, dass Du gründlich recherchiert hast und Deine Arbeit auf fundierten Erkenntnissen aufbaut.
Vermeidung von Plagiaten: Plagiate – also das Übernehmen fremder Gedanken ohne korrekte Quellenangabe – können zu ernsthaften akademischen Konsequenzen führen. Das korrekte Zitieren ist der beste Weg, um Plagiate zu vermeiden und Deine eigene akademische Integrität zu wahren.
Das Zitat: Grundlagen des Zitierens
Zitatarten: Es gibt zwei Hauptarten von Zitaten: wörtliche und indirekte. Wörtliche Zitate sind direkte Wort-für-Wort-Übernahmen aus einer Quelle, während indirekte Zitate sinngemäße Wiedergaben von Informationen aus einer Quelle sind.
Zitierstile: Es gibt mehrere gängige Zitierstile, die je nach Fachgebiet und Institution variiert werden können. Die bekanntesten sind der APA-Stil (American Psychological Association), der MLA-Stil (Modern Language Association), der Chicago-Stil und der Harvard-Stil.
Literaturverzeichnis und Quellenangaben: Das Literaturverzeichnis ist eine Liste aller in Deinem Text verwendeten Quellen, die am Ende Deiner Arbeit aufgelistet wird. Quellenangaben im Text geben Leser:innen eine schnelle Möglichkeit, auf die Originalquelle zu verweisen, ohne den Lesefluss durch ausführliche Fußnoten zu stören.
Was muss wie: Wissenschaftliches Zitieren
Fußnoten: Fußnoten sind Anmerkungen am Ende einer Seite, die zusätzliche Informationen oder Erläuterungen zu Deinem Text bieten. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit den im Text vorhandenen Quellenangaben und enthalten in der Regel eine vollständige Quellenangabe.
Zitierregeln für verschiedene Quellen: Je nach Quelle gelten unterschiedliche Zitierregeln. Diese variieren je nach Zitierstil und betreffen Aspekte wie Autorennamen, Titel, Erscheinungsjahr, Verlag und Seitenzahlen. In jedem Zitierstil gibt es formale Anforderungen für das Zitieren von Büchern, Zeitschriftenartikeln, Webseiten und anderen Quelltypen.
Beispiele für richtiges Zitieren: Um richtig zitieren zu können, brauchst Du das Wissen der verschiedenen Zitierstile. Hier findest Du einige Beispiele:
APA-Stil: (Müller, 2020) für wörtliche und indirekte Zitate im Text; Müller, H. (2020). Titel des Buches. Verlag im Literaturverzeichnis
MLA-Stil: (Müller 45) für wörtliche und indirekte Zitate im Text; Müller, Hans. Titel des Buches. Verlag, 2020 im Literaturverzeichnis
Chicago-Stil: (Müller 2020, 45) für wörtliche Zitate im Text, (Müller 2020) für indirekte Zitate; Müller, Hans. 2020. Titel des Buches. Ort: Verlag im Literaturverzeichnis
Harvard-Stil: (Müller, 2020, S. 45) für wörtliche und indirekte Zitate im Text; Müller, H. (2020) Titel des Buches. Verlag im Literaturverzeichnis
Die wichtigsten Tipps für: Richtig zitieren
Zitierweise von Autor:innen mit gleichen Nachnamen: Wenn Du mehrere Autor:innen mit gleichem Nachnamen zitierst, füge ihren Initialen oder Vornamen hinzu, um Verwechslungen zu vermeiden, z.B. (H. Müller, 2018) und (J. Müller, 2019).
Zitieren von mehreren Quellen in einem Satz: Wenn Du mehrere Quellen in einem Satz zitieren musst, trenne die einzelnen Quellenangaben durch Semikolons, z.B. (Müller, 2020; Schmitt, 2019).
Umgang mit Sekundärzitaten: Ein Sekundärzitat bezieht sich auf eine Quelle, die Du nicht selbst gelesen hast, sondern aus einer anderen Quelle – der Sekundärquelle – kennengelernt hast. In diesem Fall zitierst Du die Sekundärquelle und gibst an, dass die Information ursprünglich aus einer anderen Quelle stammt, z.B. (Müller, 2020, zitiert nach Schmitt, 2019).
Zitierleitfaden für IU-Studies
Übrigens: Du bist schon Studierender an der IU? Dann findest Du im mycampus alle Infos, die Du zum richtigen Zitieren brauchst! Der Zitierleitfaden für IU-Studis ist im Prüfungs-Guide (P-GUIDE) Kurs unter „Weitere Prüfungsguides” abgelegt.
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Wie bedeutend ist: Ein Zitat, richtiges zitieren?
Keine Frage: Um richtig zitieren zu können, braucht es ein wenig Handwerkszeug. Und: Für ein erstes Teilfazit lässt sich festhalten, dass das richtige Zitieren von entscheidender Bedeutung für Deinen Erfolg in der Wissenschaft ist. Es zeigt Deine Integrität, Respekt für die Arbeit anderer und stärkt die Glaubwürdigkeit Deiner eigenen Arbeit. Mit den Tipps und Beispielen aus diesem Artikel sollte es Dir leichter fallen, Deine Quellen korrekt zu zitieren und damit Deiner wissenschaftlichen Arbeit den letzten Schliff zu geben.
Mach Dich mit den spezifischen Zitierregeln Deines Fachgebiets vertraut und schlage sie bei Bedarf noch einmal nach. Das akkurate Zitieren ist eine Fähigkeit, die Du im Laufe Deines gesamten Studiums und darüber hinaus benötigst. Wie bei jeder Fähigkeit hilft Übung, Dein Wissen zu vertiefen und Routinen zu entwickeln.
Gut zu wissen: Erstellen eines Zitierleitfadens
Wenn Du oft mit verschiedenen Zitierstilen arbeitest oder auf bestimmte Quellen regelmäßig zurückgreifst, kann es hilfreich sein, einen persönlichen Zitierleitfaden zu erstellen. Dieser Leitfaden sollte die wichtigsten Regeln und Formatierungen der verschiedenen Zitierstile enthalten, die Du in Deinem Studium oder Beruf verwendest. Der Folgende Abschnitt bietet Dir einige Ideen zur Erstellung Deines persönlichen Zitierleitfadens:
1. Sammle relevante Zitierstile: Notiere und ordne die wichtigsten Regeln und Formate der Zitierstile, die Du am häufigsten in Deinem Studien- und Forschungsbereich verwendest (z. B. APA, MLA, Chicago, Harvard). Diese Informationen findest Du in den offiziellen Handbüchern, auf Universitätswebseiten oder in Online-Ressourcen zum Zitieren.
2. Beispiele für gängige Quellentypen: Erstelle exemplarische Zitate für die verschiedenen Quellentypen, die Du regelmäßig in Deiner Forschung verwendest (z. B. Bücher, Zeitschriftenartikel, Webseiten, Audiovisuelle Materialien). Diese Beispiele können Dir dabei helfen, in Zukunft schnell und effizient korrekte Zitate zu erstellen.
3. Berücksichtige Besonderheiten: Jedes Fach hat seine eigenen Zitierkonventionen und -anforderungen. Um richtig zitieren zu können, solltest Du daher sicherstellen, dass Dein Leitfaden auch spezifische Informationen, die für Deinen Bereich relevant sind, beinhaltet.
APPgefahren: Zitat- und Literaturverwaltungssoftware
Das Organisieren und Verwalten der Quellen für Deine wissenschaftliche Arbeit können zeitaufwendig und mühsam sein. Es gibt jedoch verschiedene Zitat- und Literaturverwaltungsprogramme, die Dir das Leben in puncto richtig zitieren erleichtern können. Diese Programme helfen Dir, Deine Literatur und Zitate zu organisieren, Zitate automatisch zu erstellen und sie in Deine Arbeit einzufügen. Hier sind einige der bekanntesten Tools:
Zotero ist ein kostenloses und Open-Source-Tool, mit dem Du Literatur und Zitate verwalten, exportieren und in Deine Arbeit einfügen kannst. Zotero unterstützt verschiedene Zitierstile und bietet ein Browser-Plugin, um Quellen direkt aus dem Web zu erfassen.
Mendeley ist ein kostenfreies Zitat- und Literaturverwaltungsprogramm, das von der Elsevier-Verlagsgruppe entwickelt wurde. Es ermöglicht das Organisieren von Quellen, das Hinzufügen von Notizen und Markierungen sowie das Erstellen von Zitaten und Literaturverzeichnissen in verschiedenen Zitierstilen.
EndNote ist eine kostenpflichtige Zitat- und Literaturverwaltungssoftware, die von der Clarivate-Verlagsgruppe entwickelt wurde. Mit EndNote kannst Du Quellen verwalten, Zitate erstellen und Literaturverzeichnisse mit wenigen Klicks generieren.
Citavi ist eine kostenpflichtige Software für Zitat- und Literaturverwaltung, die sich besonders für deutschsprachige Forschende eignet. Mit Citavi kannst Du Deine Literatur verwalten, Zitate und Literaturverzeichnisse erstellen und sogar Deine Arbeit planen und organisieren.
Unabhängig davon, welche Software Du verwendest, ist es wichtig, dass Du die erstellten Zitate und Literaturverzeichnisse immer noch einmal überprüfst, um sicherzustellen, dass sie korrekt und vollständig sind.
Vorteil verschaffen: Paraphrasieren und Umschreiben
Beim Zitieren von Quellen ist es wichtig, nicht nur wörtliche Zitate zu verwenden, sondern auch effektiv zu paraphrasieren und umzuschreiben. Paraphrasieren bezieht sich auf die Umformulierung und Wiedergabe der in einer Quelle enthaltenen Informationen mit eigenen Worten, ohne dabei den ursprünglichen Sinn zu verändern. Hier sind einige Gründe, warum Paraphrasieren und Umschreiben wichtig sind:
1. Klares Verständnis: Paraphrasieren und Umschreiben helfen Dir dabei, die von Dir verwendeten Quellen besser zu verstehen, indem Du den Inhalt in eigenen Worten wiedergibst.
2. Verbesserte Schreibfähigkeiten: Durch das Paraphrasierenvon Quellen übst und entwickelst Du Deine Schreibfähigkeiten, indem Du das ursprüngliche Material an Deine eigene Schreibweise und Perspektive anpasst.
3. Vermeidung von übermäßigen wörtlichen Zitaten: Zu viele wörtliche Zitate können dazu führen, dass Deine Arbeit unoriginell und abhängig von den Ideen anderer wirkt. Durch das Paraphrasieren und Umschreiben zeigst Du, dass Du das Material verstanden hast und in der Lage bist, es kritisch und kreativ zu nutzen.
Um effektiv zu paraphrasieren und umzuschreiben, solltest Du die folgenden Tipps beachten:
Lies die Quelle sorgfältig: Um die Informationen aus einer Quelle erfolgreich in eigenen Worten wiederzugeben, musst Du den Text zunächst gründlich lesen und verstehen.
Notiere den Hauptgedanken: Notiere die Kernaussage der Quelle in einer kurzen und allgemeinen Form.
Verwende eigene Worte: Schreibe den Textabschnitt in Deinen eigenen Worten um, ohne den ursprünglichen Sinn zu verändern. Vermeide dabei die Verwendung von Fachbegriffen oder spezifischen Wortgruppen, die aus der Quelle stammen.
Vergleiche mit der Originalquelle: Vergewissere Dich, dass Deine Paraphrasierung dem ursprünglichen Inhalt entspricht und dass keine Bedeutung oder Nuance verloren gegangen ist.
Füge eine Quellenangabe hinzu: Auch wenn Du das Material umgeschrieben hast, musst Du dennoch auf die Originalquelle verweisen, um Plagiate zu vermeiden.
Zum Schluss: Weiterführende Ressourcen und Hilfe zum Zitieren
Falls Du weitere Hilfe beim Zitieren von Quellen benötigst oder Dein Wissen zum Thema ‘Richtig zitieren’ vertiefen möchtest, stehen Dir zahlreiche Ressourcen zur Verfügung. Hier sind einige Empfehlungen:
Style Guides und Handbücher: Die offiziellen Handbücher der verschiedenen Zitierstile (z. B. APA, MLA, Chicago, Harvard) bieten umfangreiche Informationen und Beispiele zum korrekten Zitieren
Online-Tutorials und Webinare: Universitätsbibliotheken und Schreibzentren bieten häufig Online-Tutorials oder Webinare zum Thema Zitieren und wissenschaftliches Schreiben an
Schreibzentren und Lernwerkstätten: Viele Universitäten verfügen über Schreibzentren oder Lernwerkstätten, in denen Studierende individuelle Beratung und Unterstützung bei Fragen zum wissenschaftlichen Schreiben und Zitieren erhalten
Online-Ressourcen: Es gibt eine Fülle von Online-Ressourcen, Blogs und Artikeln zum Thema Zitieren und wissenschaftliches Schreiben, die Dir bei Deinen Fragen und Unsicherheiten weiterhelfen können
Austausch mit Kollegen und Dozierenden: Diskutiere Deine Fragen und Bedenken bezüglich des Zitierens mit Kommilitonen und Dozierenden, um unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu sammeln
Indem Du auf diese Ressourcen und Unterstützung zugreifst, kannst Du Dein Wissen über korrektes Zitieren erweitern, Unsicherheiten abbauen und Dein Vertrauen im Umgang mit wissenschaftlichen Quellen stärken. Der richtige Umgang mit Zitaten ist eine wichtige Kompetenz, die Dich auf Deinem akademischen und beruflichen Weg weiterbringen wird. Jetzt bist Du gut gerüstet, um erfolgreich zu zitieren und Deine wissenschaftliche Karriere voranzutreiben. Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei!
Mein Beruf ist das Schreiben und das tue ich im Fernstudium der IU. Als Redakteurin und Texterin bin ich hier Teil eines tollen Teams im Marketing. Meine ersten Schritte als Copywriter machte ich in einer großen Werbeagentur – und das eher zufällig. Studiert habe ich Germanistik. Heute ist mir wichtig, mit Worten etwas zu bewegen. Und wenn es nur der rechte Mundwinkel ist.
Kristin
IU Redakteurin
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