Titelbild zum Artikel "Was ist deskriptive Statistik?": Eine junge Frau analysiert Daten am Computer
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Was ist deskriptive Statistik?

ArtikelLesezeit: 6 Min.|29. Aug 2024, verfasst von Stefka
Darum geht’s:
  • Was sind Grundbegriffe der deskriptiven Statistik? 
  • Welche Werkzeuge brauche ich für deskriptive Statistik? 
  • Wann brauche ich deskriptive Statistik? 
  • Wie führe ich deskriptive Statistik methodisch durch? 

Zahlen, Daten, Fakten – Willkommen in der Welt der deskriptiven Statistik, dem Fenster zur fundierten Analyse. Doch während so manche:r beim Gedanken an Statistiken wohl eher an trockene Zahlenkolonnen denkt, entblättert sich hier ein wesentlicher Bestandteil der Datenwissenschaft, der täglich Entscheidungen in Wirtschaft, Forschung, und nicht zuletzt im Alltag prägt. In diesem Artikel erkunden wir gemeinsam, was deskriptive Statistik ist, wie sie mit Tools wie SPSS und Excel gehandhabt wird, und warum sie auch in Deiner Bachelorarbeit eine wichtige Rolle spielen könnte.

Deskriptive Statistik – Definition und Grundbegriffe

Bevor wir tiefer in die Materie eintauchen, sollten wir die Grundbegriffe klären. Was ist deskriptive Statistik? Sie ist ein Teilgebiet der Statistik, das sich mit der Darstellung und Zusammenfassung von Daten beschäftigt. Ihr Ziel ist es, aus großen Datenmengen wesentliche Informationen extrahieren und auf verständliche Weise aufbereiten zu können. Dabei helfen Maßzahlen wie der Mittelwert, der Modus oder die Varianz sowie grafische Darstellungen wie Histogramme oder Boxplots.

Die Werkzeuge: SPSS und Excel

Wenn es um deskriptive Statistik geht, sind Programme wie SPSS (Statistical Package for the Social Sciences) und Excel unverzichtbar. SPSS ist speziell für die Analyse sozialwissenschaftlicher Daten entwickelt worden, aber auch in anderen Disziplinen weit verbreitet. Es gehört zu den Grundlagen von deskriptiver Statistik: Mit seiner Hilfe lassen sich komplexere statistische Analysen durchführen und grafisch visualisieren. 

Excel hingegen ist vor allem durch seine Zugänglichkeit und weite Verbreitung bekannt. Hier können bereits mit grundlegenden Kenntnissen Daten analysiert und deskriptive statistische Maße wie Mittelwert und Standardabweichung berechnet werden.

Deskriptive Statistik in der Bachelorarbeit

In der Bachelorarbeit sind klare Aussagen und fundierte Erkenntnisse gefragt. Hier spielt die deskriptive Statistik eine entscheidende Rolle: Sie hilft, das Fundament für Deine Forschung zu legen. Deskriptive Maße und Grafiken schaffen eine Übersicht über Deine Rohdaten und erleichtern es, Tendenzen und Besonderheiten zu erkennen. 

Darüber hinaus kann die deskriptive Statistik dazu beitragen, Unsicherheiten in der Datenanalyse zu verringern und die Glaubwürdigkeit Deiner Ergebnisse zu erhöhen. Indem Du sorgfältig ausgewählte statistische Maße und Visualisierungen verwendest, kannst Du Deine Argumentation klar und überzeugend präsentieren. Insbesondere in datenintensiven Themen und interdisziplinären Studien ist die Anwendung der deskriptiven Statistik unverzichtbar. 


Hier sind einige konkrete Schritte, wie Du deskriptive Statistik in Deiner Bachelorarbeit anwenden kannst: 

  • Datenbereinigung und -aufbereitung: Sorge dafür, dass Deine Daten vollständig und einheitlich sind, um fehlerhafte Analysen zu vermeiden. 
  • Berechnung zentraler Maße: Ermittle den Mittelwert, Median und Modus, um zentrale Tendenzen Deiner Daten zu verstehen. 
  • Streuung und Verteilung: Analysiere die Varianz und Standardabweichung, um die Variabilität Deiner Daten zu beurteilen. 
  • Grafische Visualisierung: Erstelle Histogramme, Boxplots und Streudiagramme, um Muster und Ausreißer in Deinen Daten sichtbar zu machen. 
  • Berichterstellung: Fasse Deine statistischen Ergebnisse in klaren Tabellen und verständlichen Grafiken zusammen, und interpretiere diese im Kontext Deiner Forschungsfrage. 


Durch diese Schritte kannst Du sicherstellen, dass Deine Bachelorarbeit nicht nur datenbasiert und fundiert ist, sondern auch klar und verständlich präsentiert wird. 

Anwendungsgebiete und Beispiele

Die Anwendungsgebiete der deskriptiven Statistik sind vielfältig. Sie reicht von der Marktforschung, in der Kundenpräferenzen analysiert werden, über die Qualitätssicherung in der Produktion bis hin zur medizinischen Forschung, wo Patientendaten ausgewertet werden. Ein Beispiel deskriptiver Statistik könnte die Auswertung von Umfrageergebnissen sein. Hierbei werden Häufigkeitsverteilungen erstellt und die Daten mittels Säulendiagrammen oder Kreisgrafiken visualisiert. 

Deskriptive Statistik methodisch durchführen

Ein erster Schritt in der deskriptiven Statistik ist die Datenerfassung und -aufbereitung. Hierbei werden die Daten in einer Tabelle geordnet, oft mit Hilfe von Excel. Wichtig sind hierbei saubere und einheitliche Daten, die anschließend analysiert werden können. 

Nach der Datenerfassung folgt die Berechnung statistischer Maße. Dazu gehören u.a.: 

  • Mittelwert (Durchschnitt): Er gibt die zentrale Tendenz einer Datenmenge an. 
  • Median: Der Wert in der Mitte der Datenreihe, wenn diese der Größe nach geordnet ist. 
  • Modus: Der am häufigsten vorkommende Wert in einem Datensatz. 
  • Varianz: Sie misst, wie stark die einzelnen Werte um den Mittelwert herum variieren. 


Im nächsten Schritt folgt die Interpretation der Ergebnisse: Deskriptive Statistik liefert Fakten, die interpretiert werden müssen. Dabei ist es wichtig, nicht nur die nackten Zahlen zu präsentieren, sondern diese auch in einen verständlichen Kontext zu setzen und zu erklären. Eine fundierte Interpretation bedeutet, die statistischen Ergebnisse genau zu analysieren und ihre Bedeutung für Deine Forschungsfrage herauszuarbeiten.  


Daten in Kontext setzen

Im Rahmen der deskriptiven Statistik kann es auch hilfreich sein, die Ergebnisse mit bestehenden Theorien oder früheren Studien zu vergleichen. Dies ermöglicht es, Deine Erkenntnisse in einen breiteren wissenschaftlichen Kontext einzuordnen und die Relevanz Deiner Forschung zu unterstreichen. Prägnante Visualisierungen wie Diagramme und
Graphen können hierbei unterstützen, indem sie komplexe Daten anschaulich und verständlich darstellen.


Letztlich sollte die Interpretation der deskriptiven Statistik die Basis für weiterführende Analysen und Schlussfolgerungen bilden. In einer Bachelorarbeit kann dies bedeuten, dass aus den beschriebenen Daten Hypothesen für weiterführende Untersuchungen abgeleitet oder praktische Empfehlungen gegeben werden. Eine transparente und sorgfältige Interpretation stellt sicher, dass Deine Forschungsergebnisse glaubwürdig und nachvollziehbar sind und einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion leisten.

Good to know
Grafische Darstellungen

Grafiken spielen eine wichtige Rolle, um komplexe Daten anschaulich zu machen. Histogramme zeigen die Verteilung von Daten, Boxplots verdeutlichen u.a. die Streuung und Lage der Daten, und mittels Balken- und Liniendiagrammen können Zeitreihen dargestellt werden.

Deskriptive vs. Inferenzstatistik

Kurz und knapp: Bei der deskriptiven Statistik geht es um die Beschreibung von Datensätzen, während die Inferenzstatistik (auch schließende oder induktive Statistik genannt) Methoden verwendet, um von einer Stichprobe auf die Grundgesamtheit zu schließen. Beide Bereiche ergänzen einander und sind in der wissenschaftlichen Forschung unverzichtbar.

Einbindung der deskriptiven Statistik in den Forschungsprozess

Ein besonders wichtiger Aspekt der deskriptiven Statistik ist ihre Anwendung innerhalb des gesamten Forschungsprozesses. Von der Entwicklung der Forschungsfrage bis hin zur Präsentation der Ergebnisse – die deskriptive Statistik begleitet uns auf jedem Schritt. Indem sie uns hilft, erste Hypothesen zu formulieren und grundlegende Trends zu erkennen, kann sie entscheidend dazu beitragen, den gesamten Forschungsprozess effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Dies gilt sowohl für kleinere Projekte wie Hausarbeiten, als auch für umfangreichere Studien im Rahmen von Bachelor- oder Masterarbeiten.

Technologische Entwicklungen und die Zukunft der deskriptiven Statistik

Mit den stetigen Fortschritten in Technologie und Datenverarbeitung wird auch die Zukunft der deskriptiven Statistik spannend bleiben. Moderne Software-Lösungen und Riesendatenbanken ermöglichen eine noch schnellere und genauere Analyse von Daten. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen revolutionieren bereits die Art und Weise, wie wir Daten analysieren und interpretieren. Für Studierende, Forschende und Fachkräfte bedeutet dies, dass der kontinuierliche Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten essenziell wird, um den Umgang mit neuen Tools und Methoden zu beherrschen und das volle Potenzial der deskriptiven Statistik auszuschöpfen. 

Fazit: Die deskriptive Statistik als Basiswerkzeug

Die deskriptive Statistik ist ein grundlegendes Werkzeug in der Datenanalyse. Sie ermöglicht es uns, einen klaren und fundierten Überblick über Daten zu gewinnen und ist somit unerlässlich für Studierende, Forschende und Fachkräfte in zahlreichen Bereichen – auch für Dich in Deinem Fernstudium.

Eine der größten Leidenschaften in meinem Leben? Definitiv das Storytelling! Im Marketing-Team an der IU Internationalen Hochschule kann ich das perfekt für meine Texte nutzen. Wenn ich gerade keine Wörter aneinanderreihe, bewege ich Hanteln, kritzle ich in mein Skizzenbuch oder fotografiere die Welt um mich herum.

Stefka
IU Redakteurin
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